Wenn Blinde, Sehbehinderte oder Menschen mit Leseschwäche Internetseiten lesen wollen, sind sie auf Hilfsmittel angewiesen. Programme wie JAWS (Job Access With Speech), Homepage Reader oder ZoomText ermöglichen ihnen die Wiedergabe des Inhalts durch einen Sprachsynthesizer oder das Lesen mit einer Braillezeile (Punktschriftzeile). Navigiert wird dabei mit der Tastatur oder Steuertasten der Braillezeile.
Voraussetzung ist eine klare Textstruktur, die vom Layout unabhängig gelesen werden kann. Bei den weitaus meisten Seiten im Netz ist hierbei das größte Hindernis ein konventionelles Tabellenlayout zur Positionierung von Text und Bildern auf dem Bildschirm. Ein Screenreader liest der Reihe nach jede Zelle einer Tabellenzeile aus, springt dann in die nächste und fährt fort. Das Ergebnis ist oft eine unzusammenhängende Folge von Textteilen, Bildelementen und Überschriften.
Sehr häufig sind auch fehlende Auszeichnungen von Überschriften im Quellcode die Ursache dafür, dass der Inhalt nicht erreicht werden kann. Nutzer von Sprachausgabesystemen können sich nämlich zunächst alle Überschriften einer Seite ausgeben lassen, um so gezielt zu den Themen zu springen, die sie lesen wollen. Ohne Überschriften keine Übersicht.
Zuletzt aktualisiert: 03.10.2012